In den ersten Halbjahr 2021 gab es 57992 private Insolvenzen und damit um 49,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2020: 38.695). So lauten die zentralen Ergebnisse aus dem Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2021 des Informationsdienstleisters CRIF Bürgel.
Die Corona-Pandemie zeigt, wie schnell durch unvorhersehbare Ereignisse Menschen unerwartet in finanzielle Schwierigkeiten gelangen. In Deutschland gelten ca. 6,8 Mio Bürger als überschuldet. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind nicht nur für Beschäftigte im Nierdriglohnbereich existenzbedrohend, sondern auch im mittleren Einkommensbereich. Aufgrund von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bleibt den Menschen weniger Geld, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Auf Dauer führt weniger Einkommen erst in die Überschuldung und dann in die Privatinsolvenz. Die finanziellen Reserven vieler Betroffener sind aufgebraucht.
Bundesweit gab es im 1. Halbjahr 2021 68 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner. Dabei sind die nördlichen Bundesländer stärker von Privatinsolvenzen betroffen als die südlichen Bundesländer. So führt Bremen die Statistik mit 135 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner an, die wenigsten mit 47 Fällen je 100.000 Einwohner sind in Bayern zu verzeichnen.
Insgesamt ist jedoch festzustellen, dass Privatinsolvenzen in allen Bundesländern ansteigen. Allen voran liegen Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg mit einem Plus an privaten Insolvenzen von 74,2 Prozent.
Privatinsolvenzen sind über alle Altersgruppen hinweg gestiegen. Den größten Zuwachs gab es mit einem plus von 55,3 Prozent bei den 31 bis 40Jährigen. In der Altersgruppe ab 61 Jahre und älter stiegen die Fallzahlen um 52,2 Prozent.
Quelle: CRIF Bürgel GmbH
Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2021